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Zeitreihen-Browser: Entstehungen |
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Dieses Kapitel stellt Ihnen das Modul Entstehungen vor. Dieses Modul ist in den Zeitreihen-Browser integriert worden und ermöglicht zentrales Arbeiten parallel zu Auswertungsfunktionen und dem Modul Plausibilisierer.
"Persistente Entstehungen" sind Berechnungsvorschriften (Bildungsregeln) für Zeitreihen. "Persistent" steht für dauerhaft im System verbleibende Zeitreihen, im Unterschied zu temporär angelegten Zeitreihen, welche automatisch regelmäßig gelöscht werden.
Eine solche Bildungsregel gibt an, wie festgelegte Quell-Zeitreihen nach einer Formel miteinander verrechnet werden sollen, um die Messwerte der Zielzeitreihe zu erhalten.
Dabei können Sie je nach Entstehungstyp bis zu 10 Quell-Zeitreihen festlegen.
Wenn Sie eine neue Zeitreihe anlegen bedeutet dies, eine Entstehung für diese neue Zeitreihe anzulegen, damit diese aus einer Quellzeitreihe errechnet werden kann.
Beispiel:
Die Zeitreihe "Tagesmittelwerte" kann beispielswiese aus Halbstundenmittelwerten errechnet werden.
Dabei wird aus den Mittelwerten eines Tages ein Wert der neuen Zeitreihe gebildet. Der Mittelwert des nächsten Tages ergibt den nächsten Eintrag.
Der Dialog zu Entstehungen ist in den Zeitreihen-Browser integriert. Details zur Entstehung einer Zeitreihe rufen Sie durch Anklicken der Zeitreihe bzw. der Entstehung auf. Weitere Funktionen zu Entstehungen von Zeitreihen rufen Sie über das Kontextmenü auf.
Entstehungen aufrufen
Um Entstehungen zu Zeitreihen aufzurufen,
▪erweitern Sie die Baumansicht (unabhängig von der Browser-Baum-Konfiguration) bis zur Ebene der Zeitreihen.
▪Doppelklicken Sie auf die gewünschte Zeitreihe:
▪Der Eintrag Origin weist Sie darauf hin, dass es sich um eine Zeitreihe handelt, die durch eine Entstehung generiert worden ist.
Rubrik Zeitreihe
Im rechten Teil des Dialogs informieren drei Rubriken über die Attribute der im Baum ausgewählten Zeitreihe. Außerdem legen Sie in diesen drei Rubriken die Eigenschaften einer neu anzulegenden Zeitreihe fest.
Rubrik Quellzeitreihe
Der Name der Zeitreihe, bestehend aus Stationskürzel und Zeitreihendefinition ist beim Neuanlegen einer Zeitreihe frei wählbar, wenn die Zeitreihe nicht ins
AquisNet-System importiert wird.
▪Zeitreihendefinition
▪Zeitreihentyp
▪Zeitraster
▪Integrationszeit
▪Anzeige der Zeitreihe(n), die als Quellzeitreihe(n) zur Berechnung der Zeitreihe dienen.
▪Das Zeitraster der Quellzeitreihe ist bei einer Entstehung kleiner als das Zeitraster der Ziel-Zeitreihe, und außerdem durch dieses teilbar.
▪Bei einer Entstehung des Typs Freie Formel müssen die Zeitraster von Quellzeitreihe und Zielzeitreihe identisch sein.
Rubrik Entstehungsspezifische Parameter
Die entstehungsspezifischen Parameter sind für unterschiedliche Zeitreihentypen verschieden. Im Folgenden finden Sie die Liste der Entstehungsspezifischen Parameter und ihre spezielle Bedeutung erläutert:
▪minimale Überdeckung [%]
Die Prozentzahl gibt an, wieviel Prozent der Messwerte in der Quellzeitreihe vorhanden sein müssen, um einen Wert der Zielzeitreihe zu erhalten, der gültig ist.
▪maximale Lücke [Werte]
Dieser Wert gibt an, wieviele maximal aufeinanderfolgende Zeitstempel in der Quellzeitreihe ungültige Werte haben können, damit der Zielwert gültig ist.
▪minimale Überdeckung, wenn letzter Wert fehlt [%]
Wenn der letzte Wert der Zeitreihe nicht vorhanden ist, dient diese zusätzliche Einstellung der minimalen Überdeckung zu einer zusätzlichen Kontrolle der Gültigkeit der Zeitreihe.
▪Perzentil
Ein K-Perzentil-Wert legt den Wert einer Messwertereihe fest, unter dem K Prozent aller gemessenen Werte liegen.
▪Uhrzeit-Stunde-Beginn
Zeitpunkt, mit welchem der Beginn eines Zeitraums innerhalb eines Tags festgelegt werden kann, an dem die Berechnung beginnt.
▪Calm-Bedingung
Die Calm-Bedingung (in m/s) stellt einen einstellbaren Grenzwert dar, mit dem Sie festlegen können, bis zu welcher Windgeschwindigkeit Windstille angenommen wird. Der übliche Grenzwert liegt bei 0,5 m/s.
Für Werte gleich oder kleiner dieser Windgeschwindigkeit erfolgt in der Darstellung der Konzentrationsrose keine Zuordnung der Windrichtung
▪Grenzwert/Schwellwert
Der Grenzwert legt einen Wert fest, gegen den alle Messwerte einer Zeitreihe mit Zeitreihentyp "Überschreitungshäufigkeit" auf Über- oder Unterschreitung zu prüfen sind.
▪Time-Offset [sec]
Mit einem Time-Offset geben Sie die Verschiebung zwischen Zeitstempel und dem Ende der Integrationszeit an. Die Integrationszeit verschiebt sich um die angegebenen Offset-Sekunden bei positivem Vorzeichen im Uhrzeigersinn nach hinten oder bei negativem Vorzeichen gegen den Uhrzeigersinn nach vorne.
Mit dem Parameter Time-Offset können Sie Zeitscheiben (Zeitraster und Integrationszeit gleich 24 Stunden) und Zeitintervalle (Zeitraster und Integrationszeit ungleich) erzeugen bzw. berechnen.
▪Komponenten-Korrektur-Faktor
Dieser Faktor ermöglicht die nachträgliche Korrektur von Messwerten auf Basis der manuellen Eingabe. So können Labormesswerte später berichtigt werden, falls Laborbedingungen nicht optimal waren. Es ist ebenfalls denkbar, dass eine fehlerhafte Eichung eines Messgerätes auf diese Weise korrigiert werden kann.
Die Korrektur erfolgt durch Multiplikation der Messwerte mit dem manuell eingegebenen Wert. Der Korrektur-Faktor ist daher dimensionslos.